Übungssamstag am 17.03.2018

Am Samstag, den 17.03.2018, fand unser alljährlicher und sehr beliebter Übungstag statt. An verschiedenen Stationen wurden diverse Einsatzmittel/-geräte in kleinen Gruppen trainiert und natürlich die Gemeinschaft innerhalb unserer Feuerwehr gefestigt und verstärkt.

Nach Kaffee und Butterbrezn zur morgendlichen Stärkung – getreu dem Motto: „ohne Mampf kein Kampf“ – ging es los zur ersten Station.

I. Erste Hilfe und „Fichtenmoped“ (Kettensäge)

In diesem Übungsszenario fanden wir eine verletzte Waldarbeiterin mit Kopf- und Handverletzung, die aus unwegsamen Gelände gerettet werden musste. Zugegeben, den kleinen Spielplatz gedanklich in einen dichten Wald mit Windbruch und anderen Schwierigkeiten zu transferieren forderte schon ein wenig die Vorstellungskraft, aber niemand hat gesagt, dass es einfach wird.

Oberste Priorität hatte das Wohl der Patientin. Vom Eintreffen am Einsatzort, bis zur Abfahrt wurde sich gebührend, fast schon liebevoll, um die verletzte Waldarbeiterin gesorgt.

Nach Erstversorgung der Wunden konnten wir die Person zum bereitstehenden Krankentransport (Übungsende) verbringen.

 

 

Dabei mussten wir diverse Schwierigkeiten überwinden, was nur mittels weiterer Gerätschaften, u.a. der Steckleiter und mehrerer Feuerwehrleinen, möglich war.

Vier Feuerwehrmänner tragen Patientin auf Trage

Patientin wird auf der Trage über lange Steckleiter transportiert

Nach sicherer Verbringung wurde die Übung beendet und wir nahmen uns der nächsten Aufgabe an. Hierbei ging es um die Funktionsweise und sichere Handhabung der Kettensäge. In Zeiten heftiger Stürme müssen wir immer häufiger Bäume und andere Gehölze von Straßen und Wegen beseitigen, aber auch im Rahmen von Brandeinsätzen kann die Kettensäge zum Einsatz kommen.

Sicherheit geht natürlich auch hier vor, sodass Schnittschutzhose und -jacke, sowie Handschuhe und ein spezieller Helm mit Gehör- und Schutzmaske zum Einsatz kamen.

In der ersten Pause durften wir unseren neuen Schutzanzug in Empfang nehmen. Zu diesem wird in der Kategorie Schutzausrüstung auf unserer Homepage demnächst berichtet, aber vorab ein paar Bilder.

 

Einem folgenden Beitrag soll aber vorweg genommen werden, dass in den anschließenden Übungsstationen der Anzug in Sachen Wärme und Tragekomfort die alten – langgedienten – Schutzanzüge um Längen geschlagen hat. Wir schätzen uns daher sehr glücklich, nach vielen Jahren diese neuen Anzüge tragen zu dürfen.

II. Hebekissen und div. technische Geräte

Die häufigsten Einsätze unserer Feuerwehr sind technische Hilfeleistungen, insbesondere nach Verkehrsunfällen. Daher lag der Schwerpunkt der beiden anderen Übungsstationen auf diesem Themenbereich.

Für jeden Einsatz sind diverse Einsatzmittel unverzichtbar, wie z.B. unsere Funkgeräte oder auch Wärmebildkamera. Weiterhin wurden Gasmessgerät und Atemschutzüberwachung wiederholend erklärt und der Umgang geübt.

Gerade solche Geräte sind für uns eine Art Lebensversicherung. Durch die Atemschutzüberwachung kann in einem Einsatz unter Atemschutz das Risiko von ausgehender Atemluft auf ein absolutes Minimum geduziert werden. Das Gasmessgerät schützt uns durch Alarmierung bei gefährlichen Gaskonzentrationen und zu wenig Sauerstoff in der Luft, beispielsweise in Wohnungen oder Kellern.  Auch der Umgang mit der Wärmebildkamera wurde wiederholt trainiert, mit der Glutnester oder andere Wärmequellen leicht und schnell entdeckt werden können. Zuletzt und wirklich bei absolut jedem Einsatz dabei – unsere Digitalfunkgeräte. Eine funktionierende Kommunikation schützt schon im täglichen Alltag vor diversen Problemen, im Einsatz mit Gefahren für Leib und Leben jedoch umso mehr. Ohne funktionierende Kommunikation sind professionelle und erfolgreiche Einsätze nicht möglich. Umso wichtiger, dass wir mit diesen Geräten umgehen können.

Weiter ging es mit der Verwendung von Hebekissen. Um Personen, die beispielsweise unter ein Fahrzeug oder andere schwere Gegenstände geraten sind zu befreien, kommen diese zum Einsatz. Mittels Druckluft werden die Hebekissen „aufgeblasen“ und der Pkw angehoben. Ein kleiner Wettbewerb zwischen den verschiedenen Gruppen sorgte für eine Steigerung der ohnehin schon hohen Motivation. Die Gruppe mit dem höchsten Anheben des Fahrzeug gewinnt die Challenge und erfährt quasi unendlichen Ruhm und Anerkennung. Bedingung dabei war natürlich, dass die Konstruktion und das Fahrzeug zu jeder Zeit sicher stehen musste.

   

Der Gruppe 3 gehörte der Sieg mit stolzen 1,52 m über dem Boden, gemessen am Radkasten vorne links.

Die fortgeschrittene Tageszeit und entsprechende Übungs- und Lernerfolge zehrten an den Energiereserven, aber auch hier wurde hervorragend durch unsere Führung vorgesorgt. Eine deftige Mittagspause mit Bratkartoffeln und wahlweise Schnitzel oder Cordon-bleu aus der „Poinger Einkehr“ machten uns wieder fit für die letzte Station. An dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN an Walter, der uns wieder mit „Speis und Trank“ bestens versorgte.

III. Spreizer / Schere und andere Geräte für Verkehrsunfall

Die dritte Station war zweifelsfrei wieder einmal ein Highlight. Durch zur Verfügung gestellte „Schrott-Pkw’s“ konnten wir das Zerlegen von Fahrzeugen üben. Eine Station mit besonderem „Spaß“ aufgrund der eingesetzten Gerätschaften, obgleich mit einem ebenso besonderen und ernsten Hintergrund. Spreizer und Schere kommen immer dann zum Einsatz, wenn bei Unfällen eine Person eingeklemmt ist. Möglichst schnell und sicher muss diese befreit werden und so haben wir im Rahmen dieser Station insgesamt 3 Fahrzeuge (für jede Gruppe eines) zerlegt.

Zu Übungszwecken schnitten wir nicht nur alle Türen aus dem Fahrzeug, sondern nahmen auch das Dach ab und befreiten den eingeklemmten Fahrer, welcher (imaginär) zwischen seinem Sitz und dem Amaturenbrett eingeklemmt war.

 

 

 

 

 

Viel blieb schlussendlich nicht mehr übrig von den Fahrzeugen. Eine erfolgreiches Training, um im Ernstfall die Insassen aus eine solchen Unfallfahrzeug beim nächsten Einsatz schnellstmöglich und sicher aus ihrer Lage zu befreien.

Nebenbei sei erwähnt, dass auch Lichtmasten zur Ausleuchtung der Unfallstelle und der Brandschutz während des „Einsatzes“ stets gesichert war.

Ein freudiger und lehrreicher Übungstag ging zu Ende. Die Mühen in der Vorbereitung und Durchführung der einzelnen Stationen seitens der Führungskräfte und Übungsleiter haben sich vollumfänglich gelohnt und werden mit großer Dankbarkeit der Mannschaft, einschließlich individuellem Wissenszuwachs und Kenntnisfestigung belohnt.

Teilnehmer am Übungssamstag

Teilnehmer am Übungssamstag

Brandmeldeanlage

In einem Betrieb an der Poinger Gruber Straße hat die Brandmeldeanlage ausgelöst. Auch nach gründlicher Erkundung konnte kein Feuer oder Rauch festgestellt werden. Die Feuerwehr Poing rückt nach einer Stunde wieder von der Einsatzstelle ab.